Was ich allen hochsensiblen Müttern sagen möchte

Erschienen im Onlinemagazin Huffington Post

Warum genau du die perfekte Mutter deines hochsensiblen Kindes bist

Liebe Superfühlkraftmama!

Schon in der Schwangerschaft hast du dir einen Kopf gemacht. Wie verhalte ich mich richtig, was kommt beim Baby an. Trägt es meine Sorgen mit? Wie soll ich der Verantwortung gerecht werden, die ein kleines Menschlein mit sich bringt? Fühle ich schon genügend Mutterliebe? Werde ich das Kleine so sehr lieben können, wie ich es sollte, als gute Mutter? Werde ich es schaffen, mehreren Kindern gerecht zu werden?

Dann war es geboren. Klein, faltig, rosarot. Und es schrie. Und du wusstest nicht weshalb. Du wurdest nervös, verunsichert, hast dich unfähig gefühlt. Du wusstest, dass sich dies nun auch auf das Baby übertragen würde – und das tat es. Aber als Mutter solltest du doch wissen, was zu tun ist. Was das Kind braucht. Tausend Ratschläge ließen dein Innenleben nur noch chaotischer werden.

Keiner hat dir erzählt, dass Mutterliebe wächst. Du suchtest so krampfhaft nach den Gefühlen, die doch da sein MÜSSTEN, dass du am Ende außer Verunsicherung gar nichts mehr spürtest. 

Dein Kind wurde größer, und mit ihm die Klarheit über deine Liebe. Und dennoch wird dich dein Leben lang der Zweifel begleiten, ob es richtig ist, wie du dein Kind groß ziehst. 

Und darum sage ich dir heute, dass ganz genau du die ganz genau richtige Mama für dein Kind bist. Den Grund möchtest du wissen? Weil du dir Gedanken machst.

Es wird nicht immer richtig sein, was du tust, wie du entscheidest und wie du mit deinem Kind umgehst. Aber was auch immer es ist: Du hast es dir höchstwahrscheinlich vorher überlegt. Und hast du dies nicht getan, sondern impulsiv gehandelt, dann war dies auch meistens richtig, denn es hat deinem Kind gezeigt, dass du Mensch bist. Ein fühlender Mensch. 

Dein Kind ist nicht durch Zufall dein Kind. Es stammt von dir. Es hat Anteile von dir. Freue dich darüber, denn dieser Umstand trägt dazu bei, dass ihr perfekt zusammenpasst. Sei es durch die Tatsache, dass ihr euch sehr ähnlich seid, oder dadurch, dass das Gegenteil der Fall ist. 

Du hast deine eigene Geschichte. Deine eigenen Erfahrungen damit gemacht, wie es ist, so viele Dinge scheinbar anders wahrzunehmen. Stärker, intensiver, euphorischer oder auch ängstigender. Du hattest Phasen in deinem Leben, in denen du an dir selbst gezweifelt hast. In denen das Leben überwältigend erschien. Und dennoch wurdest du Mutter oder Vater eines eigenen Kindes.

Ein Großteil der Eltern macht sich Gedanken um sein Kind. Sorgen, Pläne, Erziehungskonzepte, Entscheidungen, es gibt so vieles, das Kopf und Bauch verdauen. Doch für dich ist dies eine noch intensivere Herausforderung. Du wächst mit deinem Kind. Ihr tragt gegenseitig zu eurer Entwicklung bei.

Deine Ansprüche an dich selbst sind hoch. Der Druck, den du dir machst erscheint deinem Umfeld oft übertrieben. Dann fühlst du dich unverstanden, manchmal verurteilt für etwas, dass du aus reiner Liebe und Verantwortung heraus tust. 

Danke! Danke dafür, dass du dir Gedanken machst. Dafür, dass du nicht nur deine eigenen Päckchen trägst, sondern auch unter denen deiner Kinder nicht zerbrichst.